Beten mit Kindern

Auch wenn Beten keine „Kindersache“ ist, bietet sich für Familien oft die Möglichkeit, mit Kindern das Beten wieder in den Familienalltag einzubinden. Dabei helfen sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen oftmals geprägte Worte. Wir möchten Ihnen hier auf dieser Seite einige Anregungen zum Beten geben. Wichtig ist uns dabei, dass das Beten einen ganz „normalen“ Raum in der Familie einnimmt, dass es ganz einfach dazugehört, dass Sie es einfach machen, ohne dass es als „besonders fromme Übung“ empfunden, herausgestellt oder unterstrichen werden muss.

Das Gebet, das Jesus uns zu Beten gelehrt hat, das

Vaterunser …
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

Die nachfolgend wiedergegebenen Gebete werden in Familien der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde gebetet, sie sind also schon „erprobt“ – aber natürlich nicht allein bei uns, sondern in vielen anderen Familien auch. Wenn Sie ein Gebet kennen, das Sie mit anderen teilen möchten, schicken Sie uns doch eine E-Mail  an pastor.ralf.krueger@gmail.com. Diese Seite kann immer weiter ergänzt werden.

Tischgebete

Gott gebe mir nur jeden Tag,
so viel ich brauch zum Leben.
Er gibt’s dem Sperling auf dem Dach,
wie sollt er mir’s nicht geben.

– – –

Jedes Tierlein hat sein Essen,
jedes Blümlein trinkt von Dir.
Hast auch unser nicht vergessen,
lieber Gott, wir danken Dir.

– – –

Alle guten Gaben,
alles was wir haben,
kommt oh Gott, von Dir,
wir danken Dir dafür.

– – –

Komm, Herr Jesus,
sei Du unser Gast,
und segne,
was Du uns aus Gnaden bescheret hast.

– – –

Segne , Herr, was Deine Hand
uns in Gnaden zugewandt.

– – –

O Gott, von dem wir alles haben,
wir preisen Dich für Deine Gaben.
Du speisest uns, weil Du uns liebst,
o segne auch, was Du uns gibst.

– – –

Vater, wir leben von Deinen Gaben.
Segne das Haus, segne das Brot.
Gib uns die Kraft, von dem, was wir haben,
denen zu geben, die leben in Not.

– – –

Herr, segne uns und diese Gaben,
die wir von Dir empfangen haben.

– – –

Alle guten Gaben kommen, Herr , von Dir.
Was wir sind und was wir haben,
wir danken Dir dafür.

– – –

Du hast mit den Jüngern gegessen
und an vielen Tischen gesessen.
Du hast Dich auch hier und jetzt
unsichtbar zu uns gesetzt.
Teil das Brot des Lebens aus,
segne unser ganzes Haus.

– – –

Wir wollen danken für unser Brot,
wir wollen helfen in aller Not,
wir wollen schaffen, die Kraft gibst Du,
wir wollen lieben, Herr, hilf dazu.

– – –

Was wir haben, lass uns teilen.
Nichts gehört uns ganz allein.
Hilf uns Not und Hunger heilen
und für and’re da zu sein.

– – –

Wir sind in Dankbarkeit bei Dir zu Gast,
wie könnten wir vergessen,
dass Du erschaffen und gesegnet hast,
was wir, oh Herr, nun essen.

– – –

Du, von dem wir alles haben,
Herr, unser Gott, wir loben Dich.
Du segnest uns mit Deinen Gaben
und sorgest für uns väterlich.
Dir sei für Speise und für Trank
von Deinen Kindern Preis und Dank.

– – –

Wir danken Gott für seine Gaben,
die wir von ihm empfangen haben,
und bitten unsern lieben Herrn,
er woll auch ferner uns beschern
und speisen uns mit seinem Wort,
dass wir satt werden hier und dort.

– – –

Wir leben nicht vom Brot allein.
Es muss Dein Wort auch bei uns sein.
Wir danken Dir, dass Du uns liebst
und uns dies beides täglich gibst.

– – –

Alles lebt von Deinen Gaben,
Vater, was wir sind und haben,
alles Gute kommt von Dir.
Du hast uns noch nie vergessen,
gibst auch heute uns zu essen.
Herzlich danken wir dafür.

Abendgebete

Die Blumen und Vögel sind längst schon zur Ruh,
jetzt mache auch ich meine Äuglein gleich zu.
Ruhig schlaf ich,
ruhig träum ich
die ganze Nacht,
weil droben im Himmel
mein Gott nich bewacht.

– – –

Abends, will ich schlafen geh’n,
vierzehn Engel um mich steh’n,
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zweie, die mich decken,
zweie, die mich wecken,
zweie, die mich weisen
zu Himmels Paradeisen.

– – –

Müde bin ich, geh‘ zur Ruh‘,
schließe beide Äuglein zu.
Vater, laß die Augen dein
über meinem Bette sein.

Hab ich Unrecht heut getan,
sieh‘ es, lieber Gott, nicht an!
Deine Gnad‘ und Jesu Blut
machen allen Schaden gut.

Alle, die mir sind verwandt,
Gott, laß ruhn in deiner Hand.
Alle Menschen groß und klein,
sollen dir befohlen sein.

Kranken Herzen sende Ruh,
nasse Augen schließe zu,
laß den Mond am Himmel steh’n

und die stille Welt beseh’n.

– – –

Zum nachfolgenden Gebet schrieb uns die Familie, in der diese Zeilen gebetet werden, folgenden Hinweis: „Wir beten in unserer Familie abends mit den Kinder immer ein Gebet, das täglich etwas variiert.“

Lieber Gott, wir danken Dir für diesen Tag und für all das Schöne, das Du uns geschenkt hast … (hier zählen wir gemeinsam mit den Kindern verschiedene Erlebnisse des Tages auf, die besonders schön, erlebnisreich, positiv waren) … Und wir bitten Dich, dass Du uns auch in dieser Nacht behütest und bewahrst (z. B. den Papa, die Mama, den Hannes, die Lara, die Oma, die morgen nach Kanada fliegt, den Onkel Alfred, der im Krankenhaus liegt) und all die anderen Kinder auf der Welt. Amen.

– – –

Nun bin ich müd, der Tag war lang,
für alles Schöne sag ich Dank.
Noch eines, lieber Gott, das bitte ich,
behüte Vater, Mutter … (hier können Geschwisternamen eingefügt werden) … und auch mich.

– – –

Breit aus die Flügel beide,
oh Jesu, meine Freude,
und nimm Dein Küchlein ein!
Will Satan mich verschlingen,
so lass die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein.

– – –

Guten Abend, gut‘ Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck:
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.
Guten Abend, gut‘ Nacht,
von Englein bewacht,
die zeigen im Traum
dir Christkindleins Baum.
Schlaf nun selig und süß,
schau im Traum’s Paradies.

Eine Seite mit Gebeten aus einer Familie – früher und heute.

Im Evangelischen Gesangbuch

der Hannoverschen Landeskirche finden sich ab der Nummer 812 viele schöne Gebete. Speziell für Kinder beginnen die Gebete ab der Nummer 860. Es lohnt sich, diesen Teil des Gesangbuches einmal zu entdecken. Wir geben hier drei Beispiele.

Am Morgen …

Wie fröhlich bin ich aufgewacht,
wie hab ich geschlafen so sanft die Nacht!
Hab Dank, Du Vater im Himmel mein,
dass Du hast wollen bei mir sein.
Behüte mich auch diesen Tag,
dass mir kein Leid geschehen mag. (EG 862)

Am Mittag …

Herr, wir wollen bei dem Essen
nicht die Hungernden vergessen.
Hilf, dass wir auf dieser Erden
Boten Deiner Liebe werden. (EG 839)

Am Abend …

Lieber Gott, heute hatten wir Streit.
Wir waren böse miteinander.
Das Schimpfen und Zanken tut uns allen weh.
Trotzdem fangen wir immer wieder damit an.
Du, Gott, bist gut zu uns,
lass auch uns wieder gut zueinander sein. (EG 869)

Am Ende soll auch ein Gebet von Joachim Ringelnatz nicht fehlen, das sicherlich auch zum Schmunzeln gemeint war:

Lieber Gott, recht gute Nacht.
Ich hab noch schnell Pipi gemacht,
damit ich von Dir träume.
Ich stelle mir den Himmel vor,
wie hinterm Brandenburger Tor
die Lindenbäume.
Verzeih mir, dass ich gähne.
Behüte mich in meiner Not
und mach die Eltern noch nicht tot
und schenk der Oma Zähne.